Von der Idee zur Figur

Werke

Werke

Plastiken

Bis zur Geburt unserer dritten Tochter waren meine künstlerischen Ergebnisse Zeichnungen, Linoldrucke und viele aufgebaute und gedrehte Gefäße. Durch die Muse und die lange Zeit beim Stillen, war ich mir sicher, dass es leicht sein würde, den Kopf des Kindes zu modellieren. Es gelang und so fing alles an.

Bei einem Kurs der VHS, der von einer Künstlerin geleitet wurde, merkte ich, dass ich eine Figur genau so leicht aufbauen kann, wie ein Gefäß. Nachdem meine Figur dem Brand trotz Bedenken der Dozentin ohne weiteres standhielt, bekam ich Selbstbewusstsein.

Der Durchbruch dauerte jedoch noch etwas. Nachdem unsere vier Kinder groß waren, hatte ich Zeit.

Krippenfiguren

- Krippenfiguren 16 cm -

Eine Krippendarstellung aus meiner Schulzeit in Weichs hatte ich nicht vergessen. Es war die Szene der Verkündigung. Sie war ganz zeitnah gestaltet und zeigte einen Engel ohne Flügel und einen blühenden Baum.

1990 begann ich ebenfalls Maria und Josef aus der Verkündigungsszene zu modellieren. Die Engelsfigur ließ ich weg und ersetze sie durch die Gestik und den Gesichtsausdruck Marias, der Erstaunen darüber zeigt, was geschehen war. Die Gelegenheit bei der Tegernseer Krippenausstellung mitmachen zu können, beflügelte mich. Am Ende hatte ich 12 Szenen aus der Weihnachtsgeschichte fertig. Es gelang mir die Szenen so zu gestalten, als wären es Geschichten aus unserem Leben und aus unserer Zeit.

Diese Figuren sind 16 cm hoch, glasiert und bei 1250 Grad gebrannt.

- Krippenfiguren 6 cm -

Für Hauskrippen forme ich 6 cm hohe Figuren. Ich gestalte sie in der Tracht des Tegernseer Tals. Die Hauptfiguren, wie Maria, Josef, einige Hirten und Tiere arbeite ich in Serie. Alle anderen sind Einzelanfertigungen nach Wunsch.

Die kleinen Figuren sind ebenfalls glasiert und hochgebrannt.

- Halbrelieffiguren - Bachene -

In der Krippenausstellung des Münchner Nationalmuseums sah ich zum ersten Mal die so genannten Bachenen. Dies sind kleine, flache Relieffiguren, die nur eine schöne Seite haben. Früher konnte sich auch die arme Bevölkerung Bachene leisten. Sie wurden in Heimarbeit aus Ton mit Hilfe von Modeln hergestellt und auf Märkten verkauft. Im Museum sah ich sie in ausgeschmückten Krippenkästen aufgestellt.

In gleicher Technik wie früher, jedoch im Stil unserer Zeit mache ich 4 cm hohen Figuren. Dank des Berufs meines Mannes, der Stuckateur ist, war es für mich leicht, zu einem Model zu kommen. Ich modellierte die Figuren aus Wachs und mein Mann goss mir dafür die Formen aus Gips.

Mein Mann drückt unschamottierten roten Ton in die Formen und schlägt sie heraus. Mit dem Skalpell schnitze ich sie nach. Gebrannt werden sie aber nur bei 950 Grad. Ich verkaufe sie unbemalt oder kalt mit Acryl- oder Kaseinfarbe bemalt und dann gewachst.

In einer Ausstellung, im Mindelheimer Krippenmuseum, stellten wir verschiedene Szenen der Weihnachtsgeschichte mit diesen Relieffiguren in kleinen weißen Tonkästen aus.

- Miniaturen -

Nachdem ich fand, dass Stroh, Moos und Holz nicht zu Keramikfiguren passen, begann ich, alle notwendigen Zutaten aus Ton zu modellieren. Es entstanden meine Miniaturen, die nicht nur für Krippen gebraucht werden können.

Gartenkeramik

- Gartengestecke -

Gartengesteck

Gartengesteck

Bei Fahrten und Wartezeiten benötige ich immer Papier und Bleistifte. Dabei gebar die Idee von unseren Gartengestecken. Da unsere draußen aufgestellten Plastiken unbeschadet unsere strengen Winter überstanden haben, wussten wir dass die geplanten Garteninstallationen auch absolut winterfest sein würden.

Auf lackierten Baustahl stecke ich verschieden geformte Blattformen und Kugeln auf und als Abschluss setze ich eine stilisierte Blumenform oder einen Vogel auf.

Durch die unterschiedlichen Formen und Farben sieht jedes Gesteck individuell aus. Es kann ganz nach Lust und Geschmack zusammengesetzt werden. Gerade im Winter sind sie ein bunter Fleck im Garten. Seit acht Jahren stehen sie bei uns und haben Sturm und Schnee überstanden. Nur ein Kunde hatte Pech. Ein großes Hagelkorn schlug den Schwanz des Vogels ab.

Die Formen müssen zum Aufstecken gerade durchbohrt werden Mein Mann benützt dazu eine uraltes Erbstück: eine Handbohrmaschine.

- Vögel -

Vogel

Neuntöter

In gemeinschaftlicher Arbeit mit meinem Mann formen wir Vögel in allen Größen, als Miniatur, in Naturgröße oder überdimensional. Die Übergröße hilft, damit sie im Garten auch auffallen.

Ähnlich wie die Plastiken bearbeiten wir einen Vogel. Ich forme grob die Form heraus. Mein Mann glättet sie und ich schnitze dann die Federn der Flügeln und des Schwanzes in den lederharten Ton. Das Loch bohrt mein Mann. Wenn ich den Vogel mit Glasuren bemalt habe, ist wieder mein Mann zuständig. Damit die Vögel im Ofen stehen können, baute mein Mann extra Ständer aus Ton. Das ist eine sehr undankbare Arbeit, weil einige Ständer bei jedem Brand kaputt gehen. Entweder bleibt die Spitze des Ständers im Vogel stecken oder er bricht ab. Mein Mann muss genau den Moment der Abkühlung abwarten bis er den Ständer aus dem Loch ziehen kann. Ich habe ausgerechnet, dass ein Vogel drei Stunden Arbeit kostet. Aus dem Grund habe ich nie viele Vögel vorrätig.

Inzwischen bin ich eine richtig gute Vogelkennerin geworden. Es ist schon eigenartig, dass ich erst durch das Modellieren meiner Vögel, die Vögel der Natur kennen gelernt habe. Ich kenne sie von A-Z, von der Amsel bis zum Zaunkönig. Die Form und die Farbe meiner Vögel sind naturgetreu und leicht stilisiert.

- Vogeltränken, Gartentiere & Co -

Je nach Zeit und Lust forme ich die verschiedensten Dinge. Es ist bei mir wie eine Welle. Einmal angefangen modelliere ich gleich mehrere Exemplare von einer Sorte, jedoch muss jede Figur etwas anders geformt sein. Das Gleiche machen zu müssen ist für mich Schwerstarbeit. Wenn ich zum Beispiel eine Reihe Frösche modelliert habe, ist für mich das Thema abgeschlossen. Mit Großem Elan stürze ich mich auf etwas anderes. Es entstanden dabei die verschiedensten Dinge, wie z.B. Obst und Gemüse, Tiere, wie Schnecken, Mäuse, Eichhörnchen, Eidechsen, Fische und vieles mehr. Dabei bemühe ich mich, die Kleinplastiken, im Gegensatz zu meinen Plastiken, naturgetreu darzustellen. Abstrahierte ich sie zu sehr, ähnelten sie schnell der gegossenen Massenware.

Gartengefäße mache ich nur vereinzelt. Ich habe einige Vogeltränken gemacht, bei denen ich die Innenfläche mit glasierten Mosaiksteinen aus Ton ausgelegt habe. Die Arbeit gefällt mir, aber die Arbeitszeit dafür ist lang und meine Zeit ist für all das was ich machen möchte zu kurz.